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Geschichte des Heimatdienst Illertal e.V.

8. Dezember 1948 
Der geistige Vater des Heimatdienst Illertal e.V. und des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren ist Hermann Zeller, unter seinem Vorsitz fand am 8. Dezember 1948 im heute noch existierenden Gasthof Rößle in Lautrach die Gründungsversammlung des Heimatdienst Illertal e.V. statt. Der erste Vorsitzende wurde Jakob Fickler, 44 Mitglieder traten dem neu gegründeten Verein bei. Das Hauptaugenmerk galt der Sammlung verschiedenster Exponate für das geplante Museum. Der Gründung geht das erste Festspiel Illerbeuren nach Jakob Fickler voraus; die ausführliche Dokumentation steht hier zum Download bereit.

1954 - 1955
Durch den Kauf und Renovierung der ersten Hofstelle durch den Verein, mit Unterstützung der Gemeinde unter Bürgermeister Julian Fürgut und dem Landratsamt, konnte das erste süddeutsche Bauernhofmuseum eröffnet werden. Die gemütliche Atmosphäre machte das Museum schon bald zum Schauplatz verschiedenster Feste und Veranstaltungen. Am 15.04.1966 fasste der Landkreis den Beschluss, Mitglied des Heimatdienst Illertal zu werden. Mit dem Jahresbeitrag von 5,00 DM sollte der Ausbau des Museums gefördert werden. In einem Rundschreiben vom 05.09.1966 empfahl der damalige Landrat Martin Frehner den Gemeinden des Landkreises Memmingen, dem Heimatdienst Illertal beizutreten. Je nach Leistungsfähigkeit der Gemeinden sollte der Förderbeitrag zwischen 10,00 und 100,00 DM liegen. 35 Gemeinden folgten diesem Aufruf.

1972 - 1973
1972 wurde Hermann Zeller als Kreisheimatpfleger des Landkreises Unterallgäu hauptamtlich angestellt und konnte sich nun voll und ganz um die Belange des bereits stark vergrößerten Museumskomplexes kümmern. 1973 wurde das Freilichtspiel "Der Dreißigjährige Krieg" anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens erneut aufgeführt, 1998 dann zum 50jährigen Jubiläum und 2023 ist das nächste Festspiel geplant.

1974 - 1982
In den Jahren 1974 - 1976 wurde, unter dem Vorstand von Joachim Poetter, der Wohntrakt im Grieshof saniert und im Gromerhof eine Museumsgaststätte eingerichtet. 1980 konnte das Bauernhofmuseum Illerbeuren sein 25-jähriges Bestehen feiern. Festtermin waren der 20. und 21. September. Unter Anwesenheit vieler prominenter Ehren- und Festgäste wurde aus diesem Anlaß die Lobacher Schmiede und die St. Leonhardkapelle eingeweiht und ihrem Zweck übergeben, flankiert von Handwerkertagen, die ein Jahr zuvor ins Leben gerufen wurden. Am 09.11.1980 wurde der 1. Leonhardiritt veranstaltet.  Der ehemalige Pfarrstadel wurde von der Diozöse Augsburg dem Heimatdienst Illertal unter der Bedingung überlassen, das Gebäude in Stand zu setzen und zu erhalten. Der damalige Bezirksschützenmeister von Schwaben, Bernhard Oberst, richtete im Pfarrstadel das einzige Schützenmuseum Deutschlands ein. Das Schützenmuseum ist dem Bauernhofmuseum angeschlossen und wurde am 17.07.1982 eröffnet.

1983-1984
Der gesamte Komplex war für die Verantwortung eines kleinen Vereines zu groß geworden. Aus diesem Grunde trafen sich am 03.03.1983 Vertreter des Bezirkes Schwaben, des Landkreises Unterallgäu und des Heimatdienst Illertal e.V. zur konstituierenden Versammlung und gründeten den Zweckverband Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren. Die Leitung des Museums ging in diesem Zusammenhang auf Dr. Otto Kettemann über. Zu dieser Zeit zählte der Verein 418 Mitglieder und die Zahl der Museumsbesucher betrug jährlich etwa 65.000. Bernhard Oberst übernahm den Vorstand des Vereins.

1985-1989
Neben der Museumsarbeit veranstaltete der Verein Programme die in der Volkshochschule Memmingen angeboten wurden. Vorträge verschiedenster Art wurden abgehalten, ebenso wie interessanten Jahresausflüge. Ziel dieser Ausflüge war es von Anfang an, den Beteiligten die Schönheit der näheren Heimat vor Augen zu führen. Kempten, Füssen, Wangen, Memmingen und Ulm mit ihren mittelalterlichen Stadtkernen und ihren historischen Bauwerken und Sakralbauten, aber auch kleinere Wanderungen standen auf dem Programm. Am 06.04.1989 trat der Heimatdienst Illertal e.V. dem Heimatbund Allgäu bei.

1997-1998
Ende des Jahres 1997 begannen die Vorbereitungen für das 3. Illerbeurer Freilichtspiel, das anlässlich des 50-jährigen Vereinsbestehens zwischen dem 11.07. und dem 08.08.1998 zur Aufführung kommen sollte. Das Freilichtspiel trug den Namen "Schwedenkrieg und Hexenwahn" und handelte vom 30-jährigen Krieg in unserer Heimat. Die Planung und Durchführung des Festspiels bedeutete für den Verein ein großes Maß an Arbeit, wobei er tatkräftig von den Bürgern der Gemeinde Kronburg unterstützt wurde. Alle Kostüme wurden von Mitbürgern oder deren Frauen geschneidert. Die Regie führte Brunhilde Rausch aus Altusried, ungefähr 120 Mitwirkende, etliche Pferde und ein Schäfchen waren auf der Bühne. Man spielte im alten Teil des Museumsgeländes, wobei die Museumshäuser in das Spielgeschehen mit einbezogen wurden. Zu den Mitwirkenden zählte selbstverständlich auch die Musikkapelle Illerbeuren/Kronburg mit etwa 60 Aktiven, die bei jeder Veranstaltung aufspielte. 10.000 Besucher haben sich dieses einmalige Schauspiel angesehen. Des großen Erfolges wegen, wurden noch vier Nachspieltermine angefügt, die auch restlos ausverkauft waren. Am 08.12.1998 konnte der Heimatdienst Illertal e.V. auf ein halbes Jahrhundert bewegter und überaus erfolgreicher Vereinsgeschichte zurückblicken. Der Verein wurde in den vergangenen 50 Jahren zu einem festen Bestandteil der Kulturlandschaft.

2000-2002
Zum Leonhardiritt im Jahr 2000 hat der HDI eine Leonhardfigur schnitzen lassen, die nun in der Museumskapelle steht und beim jährlichen Leonhardi-Ritt auf einem Festwagen mitgeführt wird. Möglich wurde diese Anschaffung durch zahlreiche Spenden von Unternehmen und Bürgern. Am 19. Oktober 2002 erhielt der Verein, als Würdigung seines Gesamtwerkes für die Heimat Allgäu, eine Nachbildung des Magnusstabes aus der St. Mang Kirche in Füssen, welcher vom Weihbischof Josef Grünwald aus Augsburg überreicht wurde.

2003 - 2017
Der Verein führte das Illerbeurer Neujahrstreffen ein, geladen sind die Vorstände aller örtlichen Vereine. Anfallende Restaurierungsarbeiten von Flurkreuzen und anderen Denkmälern in der Gemeinde wurden übernommen.

2017
Der Verein veranstaltet erstmals mit dem Heimatdienst Legau e.V., "D´Hiatabuaba Kronburg-Illerbeuren" e.V. sowie der Pfarrgemeinde eine gemeinsame Veranstaltung. Anlass ist das Denkmal "Unser Täglich Brot" 1817 -1917, welches an die Hungerjahre erinnert. Mit Andacht, gemeinsam gestalteten Gottesdienst, der Musikkapelle und einem Vortrag durch den Leutkircher Heimatpfleger Prof.Dr. Thierer.
Auch nutzt der Verein Facebook zur Kommunikation.

2018
Nach 100 Jahren ertsmals wieder ein Floß auf der Iller bis nach Ulm: Der Verein baut ein historischen Holzfloß nach und so legt genau nach 100 Jahren ein Floß wieder Ulm an. Und wird beim traditionellen Nabada der Stadt auch gebührend empfangen. 1397 wurde der Ulmer Schwörmontag, an dem sich das Nabada orientiert, ausgerufen. 1397 wurde auch das erste Illerfloß in Ulm erwähnt. Das letzte 1918, das Holz wurde gleich in Ulm verkauft - bis zum Nabada 2018, als der Heimatdienst Illertal e.V. dies heimatverbindende Thema wieder aufgreift. Rund 40 Männer im Alter von 30 bis 76 Jahren waren über Wochen aktiv am Floßbau beteiligt.

2020 und 2021
Am 16. März 2020 ruft der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder den Notstand aus. Versammlungen und Veranstaltungen sind ab sofort verboten. Die für den 20. März geplante Mitgliederversammlung muss abgesagt werden. Bis ins Jahr 2022 ziehen sich Unwägbarkeiten. Mit dem Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022 hat sich die Lage in Europa, in der ganzen Welt dramatisch geändert. Umso realistischer, umso greifbarer wird der Inhalt des Festspiel Illerbeuren nach Jakob Fickler. Unterdrückung, Angst, Befreiung, der Wunsch in Frieden zu leben - das Stück, welches den 30jährigen Krieg beschreibt, ist aktueller denn je.

September 2022
Der Festspiel-Ausschuss für das Festspiel Illerbeuren steht. Karl Frieß ist der führende Kopf. Vor 25 Jahren mimte er den Amann, nun koordiniert er das Spiel. Regisseur ist Richard Aigner, Schauspieler und Regisseur, aus Kronburg. Siegfried Kalufersch unterstützt.  Die Gemeinde unterstützt, finanziell der Bezirk Schwaben sowie der Zweckverband Schwäbisches Bauernhofmuseum.

Das Festspiel erhält eine eigene Unterseite für die Spielerschar und Interessierte, eine weitere berichtet.

2023:Miriam Zeller erhält die Bezirksmedaille
Für ihre Verdienste um das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren erht sie der Bezirk: Als Ehefrau des Museums- und Vereinsgründer hat sie seit den 1950er- bis in die 1980er-Jahre hinein die schwäbische Geschichte, Kultur und Küche bewahrt und bekannter gemacht. Seit 2021 kann man im Museumsgelände ihr Wirken in der Sonderausstellung „FrauenGestalten“ nachvollziehen.

Die 1. Vorsitzenden des Heimatdienst Illertal seit seiner Gründung im Jahre 1948:
08.12.1948 - 28.12.1973               Jakob Fickler      
28.12.1973 - 13.10.1984               Joachim Poetter              
13.10.1984 - 08.05.1993               Bernhard Oberst            
08.05.1993 - 13.04.2000               Hans Jürgen Eibl             
13.04.2000 - 22.03.2017               Holger Klockmann          
Seit 22.03.2017                             Simone Zehnpfennig-Wörle

Jährliche Chroniken

Unsere Chroniken stellen wir euch gerne zum Nachlesen zur Verfügung. Ab dem Jahr 2014 hat sie Josef Stuiber erstellt. Vielen Dank an dieser Stelle! Hinweis zur Suche: nutzt STRG F, um einen Begriff in einem Text zu suchen.

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